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Warum es sich
lohnt, das SK-Prinzip in der eigenen Gruppe
auszuprobieren.

Es gibt bestimmt noch mehr gute Gründe, aber hier sind mal 9 davon aufgezählt und erklärt:
  1. Es aktiviert jede:n Einzelne:n
    Gewöhnlich schalten einzelne Mitglieder innerlich ab und ziehen sich zurück,
    wenn sie die Erfahrung machen, dass ihre Stimme nicht wirklich etwas bewirkt. Beim
    Systemischen Konsensieren wird jede Stimme und jedes Mitglied einzelne
    berücksichtigt und lernt sehr schnell, sich einzubringen, wenn ihr etwas nicht passt.
  2. Entscheidungen werden nachvollziehbar
    Durch ein formalisiertes Verfahren wie das Systemische Konsensieren gewinnen
    Gruppenmitglieder Orientierung, Sicherheit und Klarheit darüber, an welcher Stelle im
    Prozess sie sich gerade befinden. Das reduziert unnötige Diskussionen, weil wichtige
    Aspekte in der Entscheidungsvorbereitung ihren festen Platz haben.
  3. Minderheiten werden nicht übergangen
    Das Paradigma des SK-Prinzips könnte man so beschreiben: „Nicht was die
    meisten wollen, soll geschehen, sondern was die wenigsten Einwände hervorruft“.
    Deswegen liegt es im Interesse der ganzen Gruppe, auch Minderheiten mit an Bord zu
    holen.
  4. Es kurbelt die Kreativität der Gruppe an
    Will man eine Mehrheit gewinnen, stören Alternativen nur – sie könnten
    Stimmen von der Wunschlösung abziehen. Und Konsensverfahren zielen häufig sogar
    darauf ab, die Gruppe auf eine einzelne Alternative einzuschwören.
    Das SK-Prinzip kann mit beliebig vielen Alternativen umgehen, es funktioniert umso
    besser je mehr Kreativität die Gruppe investiert.
  5. Systemisches Konsensieren wirkt konfliktlösend
    In jedem Entscheidungskonflikt wollen Menschen gesehen, gehört und ernst
    genommen werden. Indem Widerstände ausgedrückt und die Ursachen angegangen
    werden geschieht genau das. Konventionelle Verfahren bewirken das Gegenteil: Es
    werden künstlich Gegner erzeugt und anschließend (politisch) bekämpft.
  6. Das Konfliktpotential in Lösungen wird deutlich
    Im Gegensatz zu Pro-Stimmen decken die Widerstands-Stimmen genau die
    neuralgischen Punkte auf: Wo es klemmen könnte, was noch fehlt, wo die Gruppe
    bisher nicht hingeguckt hat. Unzufriedenheit und Bedenken werden aktiv eingeladen
    anstatt sie wegzudiskutieren. Auf diese Weise wird schon lange vor der Umsetzung an
    mögliche Auswirkungen gedacht.
  7. Der Ablauf wird dynamischer
    Da die Gruppe jederzeit durch das Arbeiten mit der Einwandfrage ihren
    eigenen Prozess nachsteuern kann gibt es keine Sackgassen mehr. Durch den Verzicht
    auf ein Veto kann auch keine einzelne Person mehr den Prozess blockieren.
  8. Es geht schnell
    Ein Meinungsbild mit Widerstandsstimmen für vier Vorschläge dauert in einer
    Gruppe mit 10 Personen ungefähr 90 Sekunden. Wenn es wenig Widerstand gibt kann
    direkt mit der Umsetzung gestartet werden, andernfalls können Details geklärt oder
    Widerstände ausgeräumt werden.
  9. Gruppen erhalten endlich die Entscheidungsbefugnis
    Wichtige Angelegenheiten müssen nicht mehr an Unterkreise oder Vorgesetzte
    delegiert werden – es können beliebig viele Menschen an der Entscheidung beteiligt
    werden. Ohne die Gefahr von Endlosmeetings, Vetos oder Machtkämpfen kann eine
    völlig neue Entscheidungskultur in Gruppen entstehen die so noch nie ausprobiert
    wurde.